TALES OF THE
UNUSUAL


Deutscher Titel
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Alternativ-Titel
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  Land : Japan   Regie : Masayuki Ochiai (1), Masayuki Suzuki (2),
  Jahr : 2000   W.       Mamoru Hoshi (3) & Hisao Ogura (4)
  Laufzeit : 126 min.   Drehbuch : Katsuhide Suzuki (1), Ryoichi Kimizuka (2),
  Format : 1.85:1                    Motoki Nakamura (3) & Tomoko Aizawa (4)

Darsteller
Akiko Yada * Kazuma Suzuki * Takashi Kashiwabara * Izumi Inamori
Megumi Okina
* Kiichi Nakai * Shinji Takeda * Okamoto Yukiko




Eine kleine Gruppe Reisender wartet in einer Bahnhofshalle auf das Ende eines heftigen Regensturmes. Um die gemein-same Wartezeit etwas zu verkürzen, erzählt einer der Männer Geschichten von seltsamen Ereignissen...




Kurzfilmsammlungen á la THE TWILIGHT ZONE waren eigentlich noch nie so mein Ding. Sicherlich war da auch mal
das eine oder andere gute Filmchen dabei, aber irgendwie hat mich das nie richtig umgehauen. Alles in allem sieht das bei TALES OF THE UNUSUAL nicht großartig anders aus.

Obwohl die Geschichten wirklich nicht schlecht oder langweilig sind. Vielleicht hat einfach der vielversprechende Anfang etwas zu hohe Erwartungen geweckt. Die Fahrgäste warten in der schummerig ausgeleuchteten Bahnhofshalle, draußen stürmischer Regen, die spannende Kameraarbeit und die Ungewissheit, in welche Richtung sich die Situation denn nun entwickeln wird...



"One Snowy Night", die erste Episode, passt noch so richtig zu der unheilvollen Atmosphäre der Einleitung. Die Über-lebenden eines Flugzeugabsturzes suchen in einer abgelegenen Hütte in den Bergen Schutz vor einem tobenden Bliz-zard und erleben dort eine grausige Nacht.

Masayuki Ochiai, Regisseur der übernatürlichen Thriller PARASITE EVE (1997) und HYPNOSIS (1999), und Drehbuch-autor Katsuhide Suzuki entwickeln hier so etwas wie THE BLAIR WITCH PROJECT (USA 2000) in einer zugeschneiten, spärlich eingerichteten Berghütte. Vielleicht nicht unbedingt originell, aber schön gruselig und sehr spannend gemacht.




In "Samurai Cellular" geht's etwas heiterer zur Sache. Ein Samurai soll einen benachbarten Fürsten einen Kopf kürzer machen und so die Ehre seines Clans retten. Doch der hat gar keine Lust, für so was sein Leben aufs Spiel zu setzten. Da findet er plötzlich ein Mobiltelefon auf der Straße...

Japan des 17ten Jahrhunderts plus Technik aus der Gegenwart, das macht sich doch immer gut. Dankenswerterweise ruhen sich der Regisseur und der Drehbuchschreiber nicht auf dieser Grundidee aus und servieren die Standard-Gags,
sondern inszenieren lieber etwas zurückhaltender und verpassen der Story zusätzlich eine leichte tragische Note. Eher was zum Schmunzeln als zum Ablachen.




"Chess" besticht zunächst einmal durch seine besonders starken formalen Qualitäten. Visuell hat mich diese Episode
etwas an THE HUDSUCKER PROXY (UK/D/USA 1994) und David Fincher's THE GAME (USA 1997) erinnert, wobei zu letzterem auch auf der Handlungsebene deutliche Parallelen bestehen.

Ein Schach-Champion, durch eine Niederlage gegen einen Super-Computer schwer traumatisiert, wird von einem geheim-nisvollen alten Mann zu einer Partie mit ungewöhnlichen Folgen eingeladen. Zögernd willigt der Profi ein, doch plötzlich fallen mit den geschlagenen Figuren auch Menschen aus seinem nächsten Umfeld zu Boden. Diese Episode hat mir sehr gut gefallen, nur vom Ende hätte ich etwas mehr erwartet...




"Timewarp, Suspense, Horror, Lovestory..." heißt es im Trailer. In welche Richtung dann die letzte Episode geht, dürfte wohl klar sein. Hier lässt sich ein junges Paar vor ihrer Hochzeit auf einen Trip im "Marriage Simulator" ein...

Während der Simulations-Sequenzen stehen die üblichen Klischees einer nicht funktionierenden Partnerschaft auf der Tagesordnung, wie "Ich schlafe aber gerne bei Licht ein" oder "Ich kann nicht verstehen, warum du den Klodeckel nicht wieder runter klappst". Der Rest kommt schon etwas näher ans Herz heran und geht wieder in Ordnung.




Alles in allem hinterlässt TALES OF THE UNUSUAL trotz den Fantasy- und Horrorelementen eher den Eindruck einer familiengerechten Mainstreamproduktion, die lieber auf Nummer sicher geht, als auf risikofreudige Innovativität zu setzen.

Im positiven Sinne heißt das, dass hier
das Budget stimmt und irgendwie für jeden Geschmack etwas dabei ist. Im ne-gativen Sinne bedeutet das aber auch, dass man hier ganz allgemein vor außergewöhnlichen Überraschungen weit-
gehend sicher ist. Kann man sich gerne mal anschauen, wenn man's nicht tut, hat man aber auch nichts verpasst.
(ab)

Wertung    



Die Japan-DVD ist bei Pony Canyon in zwei Versionen erschienen. Die Standard Edition bietet ein anamorphes Bild und Ton in japanisch DD 5.1 mit zuschaltbaren englischen UT. Als Extras gibt es ein Making Of, Interviews und einige Trailer. Die Special Edition enthält neben einer zusätzlichen DTS-Tonspur auf der Film-Disc eine zweite DVD, die den Director's Cut von zwei der vier Geschichten enthalten soll. Diesmal allerdings ohne englische UT.

In Hong Kong ist der Film auf DVD und VCD bei Universe erschienen. Die DVD bietet sehr schöne Qualität und kann als gute und günstige Alternative zur Japan-DVD gesehen werden. Sonst keine Besonderheiten bekannt.


TALES OF THE UNUSUAL Review auf "Cinema Far East"



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